Das Leitbild

Stadtquartier Eibengasse: Städtebauliches Leitbild sowie die Neufestsetzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans beschlossen

Einigung auf Art der Bebauung, Grünraumgestaltung, Klimaschutz und Verkehr

Welche Art der Bebauung wird es geben? Welche Maßnahmen zur Klimawandelanpassung sind geplant? Wie gestalten sich Grün- und Freiflächen und wie wird mit der Mobilität im klimafreundlichen Stadtquartier Eibengasse (vormals Erzherzog-Karl-Straße Süd) umgegangen? Im städtebaulichen Leitbild werden konkrete Aussagen dazu getroffen. Im September 2022 wurde der Bevölkerung ein Zwischenergebnis präsentiert.

Das städtebauliche Leitbild für das Stadtquartier Eibengasse wurde am 13.12.2022 zur Beschlussfassung der Stadtentwicklungskommission vorgelegt und beschlossen.

Auf das Leitbild folgte die Ausarbeitung des Flächenwidmungsplans
Das städtebauliche Leitbild bildete die Grundlage für weitere qualitätssichernde Verfahren sowie für die Neufestsetzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans. Zum Entwurf des Flächenwidmungsplans konnten die Bürger*innen mehrfach ausführlich Stellung nehmen, etwa online oder bei einer Dialog-Ausstellung vor Ort im Zuge der öffentlichen Auflage des Projekts.

Der Beschluss des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans erfolgte in der Sitzung des Wiener Gemeinderats, am 25. Juni 2025.

Weitere Infos ….

Stadtquartier Eibengasse Höhenplan, Quelle: SUPERBLOCK
Stadtquartier Eibengasse Höhenplan, Quelle: SUPERBLOCK

Über den Wettbewerb

Stadtquartier Eibengasse: Auf dem Weg zum klimafreundlichen Stadtteil

Anregungen der Bevölkerung fließen in städtebaulichen Wettbewerb ein

Beiderseits der U-Bahn-Linie U2, zwischen der Erzherzog-Karl-Straße und der Langobardenstraße, entsteht der neue, klimafreundliche Stadtteil „Erzherzog-Karl-Straße Süd“. Die im Stadtentwicklungsplan für Wien ausgewiesene, rund 19 Hektar große Fläche wird Raum zum Wohnen und Arbeiten, zum Einkaufen und für die Freizeit bieten.

Als Planungsgrundlage wurde von April bis Oktober 2021 ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Davor hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, Anregungen und Ideen einzubringen. Die eingelangten Rückmeldungen wurden den Planer*innen sowie den Jurymitgliedern des Wettbewerbs vorgelegt.

Stadtquartier Eibengasse Lageplan © SUPERBLOCK ZT
Stadtquartier Eibengasse Lageplan © SUPERBLOCK ZT

Über den Wettbewerb

SUPERBLOCK und YEWO LANDSCAPES überzeugen Jury

30 Wettbewerbseinreichungen aus ganz Europa

In der ersten Phase des Wettbewerbs haben 30 Planungsbüros aus Österreich, Deutschland, Spanien, Portugal und Italien teilgenommen und ihre städtebaulichen Ideen für das Projektgebiet präsentiert. Aus den 30 Beiträgen wurden im Juni 2021 sechs Projekte für eine vertiefende Weiterbearbeitung ausgewählt.

Im Oktober 2021 kürte eine namhafte Jury aus Architektur, Städtebau, Freiraumplanung, Vertreter*innen der Stadt Wien, der Bauträger*innen und Fachleuten für Klimafragen und Verkehrsplanung das Siegerprojekt. Es stammt vom Wiener Architekturbüro SUPERBLOCK und vom Wiener Freiraumplanungsbüro YEWO LANDSCAPES. Nach Ansicht der Jury ist es den beiden Büros gelungen, die von den Bürger*innen eingebrachten Anregungen und Wünsche aufzugreifen und in die Planungsüberlegungen einfließen zu lassen.

Informationen zum Wettbewerb, insbesondere zu den weiteren Projekten ...

Die nachfolgenden Fotos zeigen das im Siegerprojekt vorgeschlagene städtebauliche Modell für das Stadtquartier Eibengasse (vormals Erzherzog-Karl-Straße Süd).

Details zum Siegerprojekt des Wettbewerbs

Ein Puzzlestein im Stadtraum

Kernpunkte im Konzept von SUPERBLOCK und YEWO LANDSCAPES

Ihren Siegerbeitrag im Wettbewerb um das städtebauliche Konzept für das Stadtquartier Eibengasse bezeichnen SUPERBLOCK und YEWO LANDSCAPES als Puzzlestein. Er passt sich in die vorhandenen Siedlungen ein, ergänzt und verbindet sie. Er führt bestehende Wege weiter und knüpft neue. Die vorgesehene Parkanlage soll bestmöglich an die Nachbarschaft angebunden werden.

Hier eine Übersicht über die vielfältigen Bebauungstypologien des Konzepts:

Stadtquartier Eibengasse: Die Vielfalt an Bebauungsstrukturen innerhalb des Quartiers. © SUPERBLOCK ZT

Mobilität

Perfekte Öffi-Anbindung, verkehrsberuhigt, weitgehend autofrei

Zahlreiche Anreize für CO2-neutrale Mobilität

Das Stadtquartier Eibengasse ist mit zwei U-Bahn-Stationen, einer Straßenbahn und verschiedenen Buslinien hervorragend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Das Stadtquartier soll daher verkehrsberuhigt und weitgehend autofrei sein. Es werden viele neue Wegeverbindungen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen geschaffen. Für private PKW wird es in vier Sammelgaragen die erforderlichen Stellplätze geben. Die Zufahrt zu den Sammelgaragen erfolgt auf kurzem Weg. Eine Durchquerung des Stadtquartiers Eibengasse mit dem Auto ist nicht möglich. Mobilitätsstationen verknüpfen CO2-neutrale Mobilitätsangebote, zum Beispiel E-Car- und Bikesharing, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge und Fahrrad-Servicestationen.

 

„Adressadern“

Die beiden in Nord-Süd-Richtung verlaufenden, sogenannten Adressadern binden an die Erzherzog-Karl-Straße und Langobardenstraße an. Sie sind nur für Radfahrer*innen, Einsatz- und Müllfahrzeuge befahrbar. Eine attraktive Gestaltung dieser Räume mit kleinen Quartiersplätzen und schattenspendenden Bäumen schafft eine gute Aufenthaltsqualität und verbessert das Mikroklima. Gemeinschaftsräume und Kindergärten im Erdgeschoß der Wohnhäuser beleben diese Straßenräume.

Grünraum

Parks, begrünte Dächer und Gebäude ...

Das Stadtquartier Eibengasse stemmt sich gegen den Klimawandel

Ein neuer, über zwei Hektar großer Park liegt in der Mitte des Gebietes, beiderseits der U-Bahn-Trasse. Da sich der Park mit der Bebauung verzahnt, ist er gut erreichbar und vielseitig nutzbar. Eine besondere Atmosphäre bietet der Raum unter der U-Bahntrasse, wo zahlreiche Aufenthalts-, Spiel- und Sportmöglichkeiten geplant sind. Der bestehende Fuß- und Radweg entlang der U-Bahn-Trasse bleibt bestehen. Neben der Freiraum- und Erholungsnutzung dient der Park auch als naturnaher Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Begrünte Dächer bieten Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten und für Photovoltaik-Anlagen. Fassadenbegrünungen verbinden die ebenerdigen Grünflächen mit den begrünten Dächern und tragen somit zur biologischen Vielfalt bei.

Gegen Überhitzung im Sommer werden die Wege und Plätze überwiegend unversiegelt und hell hergestellt. Regenwasser wird oberflächlich in Sickerbecken gesammelt, um Starkregenereignisse abzufedern und den natürlichen Wasserkreislauf zu erhalten. Um die Entstehung von Hitzeinseln zu vermeiden, werden zahlreiche Bäume gepflanzt.

Freiraumplan: Hohe Erlebnisdichte, großes Freiraumangebot, © SUPERBLOCK ZT & YEWO LANDSCAPES
Parkrand: Flanierstreifen und Feuerwehrweg, © SUPERBLOCK ZT
Parkrand: Flanierstreifen und Feuerwehrweg, © SUPERBLOCK ZT